Zehn Jahre nach Angela Merkels berühmtem Ausspruch "Wir schaffen das“ wird die damalige Entscheidung der ehemaligen Bundeskanzlerin erneut zum Gegenstand heftiger Debatten. Während die Willkommenskultur von 2015 heute weitgehend verblasst ist, fordern rechte Politiker wie die AfD ein härteres Vorgehen gegen Asylbewerber und mehr Abschiebungen.
Selbst innerhalb des politischen Spektrums, das Merkel einst unterstützte, werden ihre damaligen Entscheidungen zunehmend kritisch bewertet. Ein prominentes Beispiel hierfür ist Hans-Peter Friedrich, der unter Merkel als Innenminister diente und nun scharfe Worte für ihre Flüchtlingspolitik findet. Hans-Peter Friedrich, langjähriges Mitglied des Merkel-Kabinetts, zieht eine vernichtende Bilanz der damaligen Grenzöffnung im Jahr 2015. Im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung bezeichnet er die Entscheidung als "tiefgreifende politische Fehlentscheidung“. Friedrich argumentiert, dass die Folgen dieser Politik das Land bis heute belasten: Die Massenzuwanderung habe sowohl die Integrationsfähigkeit als auch das Sozialsystem Deutschlands überfordert. Als einzige Lösung sieht der 68-Jährige ein klares Signal: Deutschland müsse illegale Zuwanderung konsequent und mit allen verfügbaren Mitteln stoppen. Friedrichs Kritik spiegelt eine wachsende Unzufriedenheit in Teilen der Bevölkerung und der Politik wider. Für ihn steht fest, dass die damaligen Entscheidungen nicht nur kurzfristige Herausforderungen geschaffen, sondern langfristige Probleme manifestiert haben. Lesen Sie hier mehr zum Thema:
Noch drastischer fällt die Kritik von Sahra Wagenknecht aus, der Gründerin des BSW. Die 56-Jährige geht in einem Interview mit der „Bild“ hart mit Merkel ins Gericht. Sie bezeichnet die Flüchtlingspolitik der Altkanzlerin als einen der "größten politischen Fehler in der Geschichte der Bundesrepublik“. Ihrer Ansicht nach habe diese Entscheidung zu einem "Kontrollverlust“ geführt, der das Land nachhaltig schwäche. Besonders kritisiert Wagenknecht, dass Merkel bis heute keine nennenswerte Selbstkritik übe. Zwar sei es richtig gewesen, Bürgerkriegsflüchtlingen zu helfen, doch das Ausmaß der Maßnahmen habe Deutschland überfordert. In ihrer scharfen Analyse geht Wagenknecht sogar so weit, Merkel als "Geburtshelferin der AfD“ zu bezeichnen und macht sie für zahlreiche aktuelle gesellschaftliche und politische Spannungen verantwortlich.